5.Spieltag Bezirksklasse Mitte/West

SG Blau-Weiß Stadtilm III : SG Geschwenda/Frankenhain I 2,5:3,5

Zum fünften Spieltag der Ersten durfte erstmals in dieser Saison mit Lutz Elliger ein Ersatzspieler einspringen. Prof. Zühlke war verhindert.

Die sehr junge Mannschaft des Gastgebers spielte an allen Brettern sehr motiviert und fast alle unsere Spieler kamen nicht zurecht.
Außer unser Ersatzspieler! Lutz spielte trotz langer Pause und beruflicher Belastung sehr gut und konnte ohne Probleme gewinnen.
So sah es auch bei M. Schubert lange Zeit aus. Sein Gegner hatte dem Angriff von Matthias nichts entgegenzusetzen. Matthias lies allerdings möglichen Materialgewinn aus und fand keinen Gewinnweg. Das Remis war zu wenig.
Bei M. Strobel lief es noch schlechter. Sein Gegner nutzte die ungenauen Züge gnadenlos aus und zwang Manfred zur Aufgabe.
R. Elliger hatte sich durch gutes Spiel einen Mehrbauern gesichert. Im Endspiel zeigte sich aber auch hier keine Gewinnmöglichkeit und Ralph musste in das Remis einwilligen.
R. Otto konnte mit etwas Glück den Mannschaftssieg sicherstellen. Im remisverdächtigen Turmendspiel nutzte er eine Ungenauigkeit seines Gegners zum Gewinn.
Auch K. Bussemer erwischte einen rabenschwarzen Tag. Es fehlte an Ideen und Kreativität um sich gegen den Abtauschwahn seines Gegners zu wehren. Das Remis ist viel zu wenig!

K. Bussemer

Schneechaos und Chaosschach
SV Medizin Erfurt IV – SG Geschwenda/Frankenhain II 2 : 4
Schon unsere Anreise nach Erfurt gestaltete sich überaus schwierig. So saß der Räumdienst am Sonntagmorgen wohl noch beim Frühstück als wir auf dem Weg zu Medizin waren. So kamen wir dann auch erst mit 15 Minuten Verspätung an. Aber im Gegensatz zu unserem Gegner waren wir wenigstens vollzählig. Mein Gegner hatte sich telefonisch gemeldet, dass das Andislebener Kreuz mit einer mehr als 30cm hohen Schneewehe bedeckt sei, und er nicht weiß, ob er es überhaupt schaffen würde.
Also begannen zumindest erst einmal die 5 Bretter mit Gegnern, und ich drückte die Uhr und schaute den anderen beim Spielen zu.
Wolfgang hatte in der Eröffnung bei einem Figurentausch sich einen Doppelbauern eingefangen, auf D4 und D5. Seine Auflösung mit E5 bot zugleich den Vorteil, wenn sein Gegner sie annahm und seine dahinter stehenden Läufer und Springer nicht beiseite zog, dass Wolfgang dann eine Bauerngabel auf zwei gegnerische Leichtfiguren schaffen konnte. Er zieht jedoch weg, so hält Wolfgang ein starkes Bauernpaar im Zentrum.
Leider lief es bei unseren Senioren in der Eröffnung mit Übergang zum Mittelspiel überhaupt nicht gut. Sind Dieter und Eddie, welcher für Thomas Heyer (Biathlon) nachgerückt war, sonst immer eine Bank im Punktspiel, sollten sie sich diesmal selbst in größte Schwierigkeiten bringen.
Dieter konnte seine Augen einfach nicht von einem vergifteten Bauern lassen und meinte, wenn er nur geschickt schlug, könnte er aus diesem Abtausch mit Figurengewinn hervor gehen. So brachte er Läufer und Springer zum Schlagen vor und schlug zu. Sein Gegner nahm dies auch an. Nur die weiter gedachte Überlegung ging nicht auf. So hatte Dieter des Gegners Dame mit seiner eigenen geschlagen, in der Überlegung, dass der gegnerische Turm zurück schlägt und so die Deckung für den Springer auf gibt, welchen Dieter dann kostenlos zu schlagen vorhatte. Sein Gegner schlug aber ganz anders: Anstatt die Dame den angreifenden Springer mit Schachgebot. Da Schach vorgeht, musste Dieter diesen Angriff erst einmal abwehren und verlor dann neben der Dame, im Rücktausch durch den Turm, auch einen seiner Springer. Mit einer Leichtfigur weniger war mit der Partie eigentlich schon nicht mehr viel anzufangen.
Und Eddie: Der kam aus der Eröffnung mit der schlechteren Bauernstellung. Auch waren des Gegners Leichtfiguren für einen Angriff auf Eddies Königsflügel aufgestellt. Eddie glaubte seinen Läufer für die gegnerische Königsdeckung opfern zu können. Läufer gegen zwei Bauern! Allerdings ohne einen guten Angriff auf den nun offen stehenden König war Eddie auch nicht geholfen. Nachdem der Gegner schon zwei Läufer und einen Springer zum Angriff formiert hatte, zog er jetzt auch noch seine Türme auf die H-Linie! Jetzt sah eigentlich alles nach kurzem Prozess aus.

Dagegen sahen die 3 Spiele vor mir alle richtig gut aus. Gut aus der Eröffnung gekommen, Rochade und Entwicklung der Bauern gut.
Und so konnte Anja dann auch als Erste einen halben Punkt einfahren. So hatte Anja und ihr Gegner sich gegenseitig die Läufer und den Springern und Türmen den Platz durch zugestellte Bauernreihen genommen. Deswegen einigte man sich auf Remis.
Zwei Minuten später war dann die Stunde abgelaufen, und ich konnte den kampflosen Punkt einstreichen. Mein Gegner erschien dann zwar noch mit einer halben Stunde Verspätung gegen 10:45 Uhr, hatte aber „seinen“ Kampf gegen Eis und Schnee zu spät gewonnen.
Dass angeschlagene Gegner immer die unangenehmsten sind, zeigte wieder einmal Dieter. Mit dem Verlust des Springers eigentlich auf aussichtslosem Posten, schaffte es Dieter mit einem gut durchdachten Bauernspiel solch einen Druck auszuüben, dass sein Gegner Nerven zu zeigen begann. Erst tauscht er falsch ab, dann positioniert er seine Figuren so unglücklich, dass Dieter den Springer zurück gewinnen kann. Und seinen Gegner doch noch zu einem Remis zwingen konnte.
Thomas Schmidt zeigte am ersten Brett eine gute Partie mit mehr Vorsicht als bei den letzten Partien. So hielt er sich von Anfang an etwas defensiver als zuletzt, wo er dann immer wieder Probleme bekam mit seinen Angriffen und spielte so ein gutes Remis. Er besaß zwar einen Freibauern, welcher sich jedoch nur unter Mühe hätte verwandeln lassen und durch die schlechte Linie seiner Bauern wohl auch noch teuer bezahlt hätte werden müssen.
Wolfang, der von Anfang an gut in der Partie aussah, jedoch ein schwieriges Endspiel mit Springer gegen Läufer hatte, sicherte mit seinem Remisangebot erst einmal den Mannschaftspunkt.

Eigentlich hatten wir gedacht, hier ist jetzt nichts mehr zu holen und Edgar bringt halt das Spiel noch irgendwie zu Ende. Jedoch zu welchem Ende: Sein Gegner traut plötzlich nicht mehr seiner eigenen Courage und Stärke und fängt an, unkonzentriert zu spielen bzw. dem Angriff nicht so richtig zu glauben. Und was bisher ein saustarker Angriff war, wird zunehmend ein Abtausch der Leichtfiguren im Zentrum, statt der harte Angriff auf dem Königsflügel. Und jeder Abtausch bringt Edgar besser in die Partie zurück. Und dann macht sein Gegner noch zwei „Sackzüge“ und tauscht falsch herum ab. So hat er zum Schluss nur noch die Doppeltürme und Läufer gegen Eddies Dame und Springer und drei Mehrbauern. Nun ist Eddie voll auf der Siegerstraße angekommen. Doch anstatt die einfachen Matts zu sehen, will er entweder schön oder sicher gewinnen. Also frisst man lieber unter Schach die gegnerischen Bauern mit der Dame anstatt zweizügig Matt zu sagen.

Dieser doch unerwartete Sieg hat der 2. Mannschaft den so dringend benötigten 2. Sieg gebracht.

Ralf Klötzer