8. Spieltag Bezirksklasse Mitte-West

SG Geschwenda/Frankenhain I – TSV Plaue 2,5 : 3,5

An diesem 8. Spieltag der Saison 2010 ging die 1. Mannschaft der SG Geschwenda/Frankenhain mit dem Ziel an den Start, die theoretische Minimalchance im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga zu nutzen.

Bei einem Sieg in diesem und dem letzten Spiel und einem gleichzeitigen Sieg der 2. Mannschaft am letzten Spieltag gegen Stützerbach I, wäre dies noch möglich.

Zu Gast war Orts – und Tabellenachbar TSV Plaue. Beide Mannschaften konnten nicht auf ihre Bestbesetzung zurückgreifen.

So ging es trotzdem ab 9.00 Uhr konzentriert zur Sache. Am 5. und 3. Brett einigten sich die Kontrahenten M. Strobel und L. Tietze, sowie M. Schubert und P. Dannhauer nach ca. 1 ½ Stunden Spielzeit auf ein leistungsgerechtes Remis. Dann kam es zu einer Niederlage für die SG Geschwenda/Frankenhain, als R. Elliger am 4. Brett gegen S. Tietze spielend, ein Grundlinienschach mit anschließendem Turmverlust übersah. Plaue ging in Führung.

H.J. Catterfeld wollte und musste die Partie gewinnen. Er konnte sich aber der defensiven Spielweise von P. Janke nicht erwähren, was zum Remis führte.

Dann schien sich das Blatt zu Gunsten der Geschwendaer zuwenden. Mit einer klasse Partie und einem schönen Matt gewann R. Otto gegen D. Tietze am 2. Brett. Es stand wieder unentschieden. Es sollte sich also alles am 1. Brett entscheiden.

K. Bussemer hatte es hier mit seiner früheren Schülerin S. Lobe zu tun. Die Partie war lange Zeit ausgeglichen. Mit zunehmender Spieldauer kam K. Bussemer in Zeitnot und die Partie brach auseinander, was im Endeffekt zum Sieg von S. Lobe und damit zum Sieg von Plaue mit 3,5 : 2,5 führte.

Mit dieser Niederlage ist der Traum vom Aufstieg wohl endgültig ausgeträumt.

 

SV Stützerbach II – SG Geschwenda/Frankenhain II 3,0 : 3,0

Um den Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt zu machen, musste die 2. Mannschaft aus den beiden noch ausstehenden Spielen mindestens 1 Punkt holen.

Nun hatte die Ansetzung für den vorletzten Spieltag den Tabellenletzten, Stützerbach 2, vorgesehen. Die Hausherren sollten uns aber zeigen, dass sie den letzten Platz eigentlich zu Unrecht innehaben.

So konnten sie bereits nach einer Stunde am 2. Brett den ersten Punkt holen, da Wolfgang Kümmerling krankheitsbedingt noch am Samstagabend absagen musste. So ging dieses Brett kampflos an den Gegner.

2 Minuten später einigte sich dann Ralf Klötzer am 3. Brett mit seinem Gegner auf remis. Da beide Spieler merkten, wer in der Stellung auch nur den kleinsten Fehler machte, würde sie unweigerlich verlieren.

Eine halbe Stunde später nahm dann auch Thomas Schmidt am ersten Brett das Remisangebot seines Gegners an. Bis dahin hatte er immer noch gehofft, dass Blatt wenden zu können. Jedoch eine stark gedrückte Bauernstellung, mit der Drohung des Durchbruchs eines einzelnen Freibauern veranlasste Ihn, auf das Remis einzugehen.

Eine starke Eröffnung spielte am 5. Brett Dieter. Bis zum Mittelspiel sah hier eigentlich alles nach einem Sieg aus. Jedoch übersah Dieter eine Läufergabel mit Schach und musste dann den Turm gegen den schachbietenden Läufer geben. Nach einer weiteren Stunde hatte Dieter die Möglichkeit, mit einem angebotenen Damentausch nicht nur dem Gegner die Kraft zu nehmen, sondern auch noch mit frei werdenden Läufern die Turm-Qualität zurück zu holen. Leider übersah der bis hierher gut spielende Dieter Heyer diese Möglichkeit. Er wollte unbedingt die Dame behalten und übersah dabei jedoch, dass er mit dem Wegziehen der Dame gleichzeitig die Deckung seines Läufers aufgab. Der kostenlose Gewinn einer Leichtfigur beschleunigte dann enorm den Spielablauf. Zum Abtausch seiner noch verbliebenen Leichtfiguren gezwungen, konnte sein Gegner dann auch noch einen Freibauern in eine Dame umwandeln. Der Versuch von Dieter sich in ein Patt zu retten erkannte sein Gegner und setzte ihn dann nach gut 3,5 Stunden matt.

Zu diesem Zeitpunkt war eigentlich dem Sieg der Stützerbacher schon kein Stein mehr in den Weg gelegt. Thomas Heyer kämpfte am 4. Brett mit einer Leichtfigur (Läufer) weniger und Eddie hatte eine total zerrissene Bauernstellung.

Zur großen Überraschung gelang es Edgar Catterfeld jedoch, seinen Gegner immer mehr in Bedrängnis zu bringen. So vertrieb Edgar den gegnerischen König mit seinem Turm von der Grundlinie und begann den nun weit vorn stehenden gegnerischen König mit seinen eigenen Königsbauern anzugreifen. Die von Latussek herbei gezogene Dame, welche den König aus seiner exponierten Lage befreien sollte, konnte keine Entscheidung bringen. Im Gegenteil, es gelang Edgar sogar die gegnerische Dame mit seinen Bauern zu fangen. Da gab sein Gegner dann die Partie auf.

Nun hätte Ewald Sierat eigentlich nur noch das Remis Angebot seines wesentlich jüngeren Gegners Thomas Heyer anzunehmen brauchen und mit einem Remis den Mannschaftssieg für Stützerbach perfekt machen können.  Weshalb auch immer, wahrscheinlich beurteilte er den kostenlosen Läufergewinn so günstig, dass er das Remis-Angebot ausschlug und die Partie zum Entsetzen seiner Mannschaftskameraden zu Ende spielen wollte. Und hier zeigte sich die alte Weisheit: „Der Spatz in der Hand, ist besser als die Taube auf dem Dach.“ So konnte Thomas nicht nur die Leichtfigur zurückgewinnen, sondern auch noch 2 Mehrbauern. Dabei war er jedoch ständig durch die Umwandlung eines gegnerischen Freibauern bedroht. Am Ende, nach 5 Stunden Spielzeit, ging Ewald Sierat Zeittod, hatte aber auch mit Springer + Bauer gegen Turm und 4 Bauern fast keine Chance mehr auf den Sieg.

So konnte völlig überraschend dann doch noch 1 Punkt aus Stützerbach entführt werden.

Am letzten Spieltag in 2 Wochen am 02.Mai werden die Stützerbacher dann sicherlich auf Revanche sinnen, denn dann begrüßt die 2. Mannschaft von Geschwenda zu Hause auf den Kickelhähnchen den aktuellen Tabellenführer: Stützerbach 1.

Ralf Klötzer